#Urbanjunglebloggers - plants & art

In meinen Studientagen der Kunstgeschichte habe ich viele, viele Gemälde gesehen. Keines hatte eine Zimmerpflanze! Viele hatten Pflanzen. Getreide, Orangenbäumchen oder einfach Schnittblumen. Mit der jüngeren Geschichte der Kunst kamen die Zimmerpflanzen - besonders im Bereich Design. (Ich persönlich betrachte diese Entwicklung als Zeichen unserer Gesellschaft. Weg von den Notwendigkeiten, die unseren Alltag - den Alltag aller Menschen von jeher bestimmte - nämlich Nahrung zu beschaffen - hin zu einer Kultur der Kultur wegen.) 

Mein grüner Daumen ist eher bescheiden. Ich habe ein paar Evergreens, die mir den Gefallen tun, sich zu entwickeln, zu grünen und sogar zu blühen ohne dass ich viel tun muss. Und ich habe Bilder an der Wand. Wie zum Beispiel diesen Runge hier:

Die Hülsenbeckchen Kinder 1805/1806 als Kunstdruck (verlinkt zu cicero
Ein Sinnbild meines Haushaltes. Die großen Kinder, die das kleine Kind im Karren schieben, draußen spielend, ins Spiel vertieft. Dahinter der Zaun, der zum Haus führt und die Verbindung zur Gruppe schafft. Am liebsten sind mir die Sonnenblumen, die für Leben stehen, deren Knospen verkünden, was Hoffnung ist. Drei Blumen sind schon offen, drei Kinder spielen, andere werden folgen. 

Vor diesem Bild arrangiere ich immer wieder neue Pflanzen, in der Hoffnung sie mögen ebenso viele Knospen tragen oder blühen. Und manchmal gelingt es auch. 

Im Gegensatz dazu steht das Winterbild - eine alte Rolltafel von 1904 - für wenig blühendes Leben. 

Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Kinder spielen im kalten Winter auf der Straße. Sie sind gehüllt in einfache, wenn auch wollene Kleidung.  Ein Mädchen trägt sogar statt einer Jacke eine Decke. Die Erwachsenen dreschen das Stroh in der Scheune... alles harte Arbeit, hartes Leben. Und doch kann man in einem Fenster einen beleuchteten Tannenbaum erkennen (eine erste Form der Zimmerpflanze?). Vor diesem Bild habe ich nur für #urbanjunglebloggers eine gerade aufgeblühte Orchidee gestellt. Als Kontrast  und als Erinnerung, dass nach jedem Winter der Frühling kommt.

Die gleiche Orchidee wird selbst zur Kunst, wenn ich sie anders arrangiere und fotografiere - auf der Fensterbank, bei anderem Licht und auf einer einfachen Unterlage.
Das gleiche Spiel findet in der Küche statt. Hier wechsele ich oft die Pflanzen, werden aus Petersilie und Majoran gerne auch mal Herbstfreude und winterharte Erikas, bevor sie nach draußen müssen. Sie gefallen mir besonders gut vor der Fotowand schwarz/weißer Bilder, die mit analoger Kamera geschossen wurden. 

Zu guter Letzt meines kleinen Rundgangs möchte ich noch kurz meine Avocado zeigen.
Ich habe sie selbst gezogen vor über 10 Jahren. Sie grünt immer noch. Hat jede Durststrecke genommen.
Deshalb habe ich ein ganz besonderes Bild zu ihr arrangiert. Es ist ein Selbstportrait einer meiner Töchter als sie drei war. Ich finde Avocado und Bild passen hervorragen zusammen. Beide sind wunderschön und einzigartig.

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Kommentare

  1. Das Selbstportriat Deiner ältesten Tochter ist allerliebst. Ich dachte zuerst, sie hätte Flügel ;)) Dir ganz liebe Grüße in den Abend. Herzlichst, Nicole

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