Mittwoch - love life


Auf meinem morgendlichen Spaziergang mit dem jüngsten Kind - wir waren heute morgen schon sehr früh raus, die Vögel lauschen und Vitamin D tanken - und während sich das Kind so langsam in Richtung Schlaf verabschiedete, begegnete mir eine alte Freundin. Wir hatten uns lange nicht gesehen. Und siehe da, sie ist schwanger. Schon die Hälfte der Zeit ist rum. Was für schöne Neuigkeiten. Nun erzählte sie mir, dass sie eine vollkommen neue Garderobe für das zweite Kind brauche, da das erste Kind ein Winterkind war. Dieses Baby aber würde im Sommer zu Welt kommen. Also brauchte sie Sommerkleidung. Ich tat, was man immer tut, ich bot die gebrauchten Babykleider unserer Töchter an. Und zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit bekam ich auf dieses Angebot eine positive Antwort. Normalerweise laufen die Antworten nämlich dann, ach ich kauf das lieber neu oder hast du auch Biokleidung dabei (selbst wenn ja, dann nein), die Schwägerin oder die gute Freundin haben auch... und am Ende winke ich ab und sage: super.

Es gab mir zu denken. Was machen wir eigentlich mit all der schönen Babykleidung, die kaum getragen schon wieder aussortiert werden kann. Weiter geben ist eine schöne Option, aber ich habe in den vergangenen Jahren nur zweimal - nun wird es das dritte Mal sein - meine Babykleidung weitergegeben. Mit Second Hand shops habe ich keine gute Erfahrung gemacht. Da wird  - zumindest bei uns - nur dann Kleidung angenommen, wenn quasi noch das Etikett dran ist. Ebay ist eine Option - aber dafür habe ich leider kaum Zeit. Kleidermärkte sind meines Erachtens reine Zeitverschwendung.

Was also mache ich mit meiner alten Babykleidung? Auf den Dachboden stellen und darauf warten, dass eine meiner Töchter aus lauter Sentimentalität auf die Idee kommt, bei ihrem ersten Kind mal nachzusehen, was noch zu gebrauchen ist?! Eher nicht oder nur ausgewählte Teile. Denn ehrlich: Motten oder Mäuse oder beides machen den Plan schon zu Beginn zu nichte. An die Wand mit den schönen Teilen. Habe ich mal in einem Magazin gesehen. Nette Idee. Ich denke darüber nach.

DRK - gute Option. Allein dir Vorstellung, dass das wenigste der Kleidung bei wirklich bedürftigen Menschen ankommt, mag ich gar nicht. Ich habe sogar schon mal bei der Behörde für Flüchtlinge angerufen. Aber da kam überhaupt nichts. Was bleibt sind karitative Einrichtungen und Umsonstläden und auch das Upcycling der getragenen Teile. Für eine bessere Umwelt und weniger Müll.

Übrigens gibt es dazu momentan eine Ausstellung in Hamburg im MKG Hamburg. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt zeigt sowohl die Schattenseiten der schnellen, modernen Mode als auch die Möglichkeiten der Slowmode auf. Ein Katalog ist meiner. Mal sehen, was für Vorschläge ich finde. Vorerst aber suche ich noch schnell die kleinen Bodies mit den Schiffen und die Strampler mit den Tomaten und Auberginen zusammen - sie werden schließlich bald gebraucht!

Kommentare

  1. Da hast Du ja ein gutes Thema angesprochen! Ich habe das auch oft erlebt: die meisten wollen Deine Babykleidung nicht, weil sie schon "so viel" haben. Für das irgendwann-mal Baby meines Bruders habe ich Jahre lang die besten Sachen, die wir hatten, aufbewahrt, Kinderwagen und Babyschale inklusive. Nun ist es endlich soweit, das Baby kommt in den nächsten zwei Wochen und ich habe 5 Kartons zu ihnen geschickt! Den Rest habe ich nach und nach auf dem Flohmarkt oder bei ebay (die Winterjacken) verkauft. Von Lou von Happyserendipity habe ich vom Mamikreisel gehört, vielleicht ist das was für Dich?
    LG Ioana

    PS. Ich mag es hier bei Dir, ich werde mich öfter umschauen!

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    1. wie ich sehe, ist das Baby jetzt da :::))) das freut mich wirklich sehr Ioana! Vielen Dank für den Tipp mit dem Mamikreisel.. das werde ich mir sehr genau ansehen :)
      herzliche Grüße
      Denise

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  2. Also meine Kids haben ca. zwei Drittel Ihrer "Garderobe" second-hand-Klamotten getragen. Geld ist ein Grund, aber auch ökologische Gesichtspunkte - Nachhaltigkeit, alle Imprägnierungen sind schon rausgewaschen (könnten auch die Öko-Mamis mal überlegen...). Außerdem mag ich das irgendwie, ich würde auch nie in einen Neubau ziehen. Und für sie ist es normal, da war es eine Freude, wenn der "neue" Pulli vom Lukas kam, mit dem konnten sie was verbinden. Und ich hatte dann das Geld, einzelne schöne Teile neu zu kaufen. Bei uns in der Pfalz funktionieren Kleidermärkte sehr gut, zumindest für Kinder bis zum Alter von 7 oder 8 Jahren. Ich habe Lieblingsteile an Freunde und Nachbarn verschenkt, um das so weiterzugeben.... und ich freu mich immer, wenn unsere Lieblingsstücke uns dann "wiederbegegnen". Aufheben, das mache ich nicht, ich habe viel Kinderkleidung von Freunden und Bekannten bekommen, so gebe ich sie auch weiter. ... auch eine Kultur.
    Dein blog ist sehr schön und inspirierend, danke. Ich bin neu in dem genre, keine Zeit, aber grade krank... schön, dir hier zu begegnen. Grüße von Maria

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    1. Liebe Maria, es freut mich sehr zu hören, dass es noch Gegenden gibt, in denen die Kultur des Teilens und des Weitergebens lebendig ist! Mir fehlt sie hier sehr! Denn das mir kleine Pullover von uns wieder begegnen würden, fände ich ganz wunderbar! Sei herzlich gegrüßt und hab vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Denise

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